Gerade in Zeiten des Diätenwahns muss immer häufiger die Gesundheit des Menschen betont werden, wenn es um den Wettstreit des angemessenen Aussehens und Auftretens in der Gesellschaft geht. Etliche Ratschläge und Diäten verführen zu häufig bedenkenswerten Maßnahmen, Gewicht und Fett zu verlieren.
Darunter liegen Trends einer allzu eiweißreichen Ernährung, die verspricht, den Stoffwechsel umzustellen, so dass er, statt Kohlenhydrate, Fett abbaut. Das wiederum führt zunächst zu einem sehr schnellen Gewichtsverlust, ist aber auf Dauer eine große Belastung für die Nieren und den Cholesterinspiegel. Weiterhin ist gerade das gefürchtete Fettgewebe notwendig für den gesunden Körper.
Wichtig: Gerade das gefürchtete Fettgewebe ist notwendig für den gesunden Körper.
Es ist natürlich grundsätzlich nicht verwerflich, einige Kilos verlieren zu wollen, wenn man sich nicht mehr wohl in der eigenen Haut fühlt, aber der Drang, überdurchschnittlich schlank sein zu wollen, der Wetteifer, gerade unter jungen Menschen, bis auf die Knochen abzumagern, entspricht weder dem eigentlichen Schönheitsideal, noch profitiert der Körper davon.
Sicherlich ist auch die andere Richtung hin zum Übergewicht bedenklich, wenn der Mensch sich gehen lässt und die Kontrolle über sein Hungergefühl verliert, häufig durch zu wenig Bewegung und einer falschen Ernährung begleitet. Der Körper wird hierbei gleichfalls einer schweren Belastung ausgesetzt, das Herz und andere Organe werden angegriffen, die Atmung erschwert.
Der ideale Weg liegt zwischen den zwei Extremzuständen und Körperfett spielt dabei eine wichtige Rolle, damit der gesamte Organismus gesund ist und Energie liefert.
Das gesamte Fettgewebe besteht aus Adipcyten, die sogenannten Fettzellen, die wiederum in Gruppen, auch vereinzelt in Organen und im Bindegewebe vorhanden sind. Dabei bildet Fett Fettläppchen, die innerhalb einer Bindegewebskapsel liegen. Die Fettzellen wiederum sind mit Fetttropfen ausgefüllt. In diesen wird die Energie gespeichert.
Körperfett ist also ein Energiespeicher.
Durchschnittlich weist der Körper bis zu hundertzwanzig Fettzellen auf, je nach Umfang und Größe des Menschen. Dabei haben Männer in jungen Jahren häufig weniger Fettzellen als Frauen. Das Fett formt und gestaltet die Oberfläche des Körpers, während die Fett- oder Öltropfen die eigentlichen Energiespeicher sind. In diesen wird nicht nur Fett angesetzt, sondern gleichzeitig auch wieder abgebaut, sobald der Körper in Bewegung ist und Energie benötigt.
Wichtig: Ohne genügend Fettzellen kann der gesamte Organismus also nicht genügend Energie sammeln
Ohne genügend Fettzellen kann der gesamte Organismus also nicht genügend Energie sammeln. Das Resultat ist Erschöpfung und Müdigkeit. Gleichfalls sind Fettzellen wichtig für die Organe, für Gehirn, Leber, Immunsystem und Bauchspeicheldrüse.
Körperfett verbrennt Kalorien.
Wer oberflächlich an Fett und Fettzellen denkt, sieht, geprägt durch das heutige Schönheitsideal, zunächst dicke Bäuche oder hervorquellende Hüftringe vor Augen, die natürlich kein Mensch anstrebt und jeder als unästhetisch empfindet. Trotzdem ist eine gesunde Schicht Fett für den Körper unabdingbar, ja überlebenswichtig.
In der Vergangenheit und in der Geschichte gab es viele Situationen, in denen Fett den Menschen vor Kälte und Hunger gerettet hat. Auch galt allgemein die Tatsache, dass fettreiche Nahrung mehr Energie ermöglichte, als z. B. Brot oder andere kohlenhydrathaltige Lebensmittel, die Menschen allgemein an der Erhaltung ihrer Fettzellen interessiert waren, ganz einfach, um zu überleben. Heute wird häufig vergessen, wie sehr der Körper sein Fett und seine Fettzellen benötigt.
Braunes und weißes Fett
Wissenschaftler haben mittlerweile feststellen können, dass im Körper das Fett zu unterscheiden ist, in braunes oder multivakuoläres Fettgewebe und weißes oder univakuoläres Fett geteilt wird. Das weiße Fett ist im Körper überwiegend vorhanden und weist große Fetttropfen im Cytoplasma auf.
Wichtig: Das braune Fett ist gutes Fett
Das braune Fett dagegen ist gutes Fett, weist nicht große, sondern eine Vielzahl kleinerer Fetttropfen auf und kann, gegenüber dem weißen Fett, Wärme produzieren, was wiederum ermöglicht, Kilokalorien schneller zu verbrennen. Genauer bedeutet das: wer braunes Fettgewebe zur Verfügung hat, baut auch schneller sichtbares Körperfett ab. Mit dem Alter wird braunes Fett immer weniger. Ein Mangel von diesem ist mitunter einer der Gründe für Übergewicht. Die Forschung untersucht, inwieweit multivakuoläres Fett genutzt und angeregt werden kann, um mehr Fett abzubauen.
Fettzellen sind ein Krebskiller und verhindern auch andere Erkrankungen.
Einer der wichtigsten Punkte bleibt der mittlerweile nachgewiesene Fakt, dass Fettzellen und die im Fettgewebe lagernden Stammzellen Krebsgeschwüre erkennen und angegriffene Stellen durch neue und gesunde Zellen ersetzen. Fettzellen sind dabei in der Lage, kleinste Metastasen auszumachen und zu zerstören.
Zu merken: Gerade das von Frauen so gefürchtete Hüft- und Gesäßfett stellt sich als gesund und hilfreich heraus
Überhaupt wirken sich bestimmte Fettpolster gut auf den Körper aus. Gerade das von Frauen so gefürchtete Hüft- und Gesäßfett stellt sich als gesund und hilfreich heraus, kann z. B. vor Diabetes schützen. Das Fettpolster saugt schädliche Fettsäuren ein, wodurch im Körper weniger Entzündungen auftreten. Dabei spielt weniger eine Rolle, wieviel Gesamtgewicht ein Mensch auf die Waage bringt, sondern, an welcher Stelle sich das notwendige Körperfett befindet.
Fettzellen forsten den Haarschopf wieder auf
Eine weitere Entdeckung in der Forschung ist die Tatsache, dass Fettzellen den Haarschopf wieder aufforsten und verdichten. Je älter der Mensch wird, desto spärlicher und kraftloser werden seine Haare und Haarwurzeln.
Durch unreife Fettzellen wird der Haarwachstum wieder gestärkt und angeregt. Dadurch verliert der Mensch im Durchschnitt weniger Haare.
Weitere Vorteile des Körperfetts:
Innerhalb einer bewussten und ausgewogenen Ernährung sollte immer bedacht werden, wie wichtig Fettgewebe und Fettzellen für den Körper und die Gesundheit sind, werden damit nicht nur mit dem Alter schwindende Lücken zwischen Muskelgewebe und Gelenken gefüllt, sondern auch Stöße abgefedert und eventuelle Brüche verhindert.
Darüber hinaus stellen Fettzellen Leptin her. Das ist ein Hormon, das im Körper das Sättigungsgefühl auslöst und den Hunger stoppt. Um dieses Hormon und auch andere Hormone im Körper zu produzieren, bedarf es unbedingt der Fettzellen. Auch spielen im Bereich der Schönheitschirurgie die Stammzellen eine wichtige Rolle. Diese liegen hauptsächlich im Fettpolster von Oberschenkeln und Bauch, können wiederum an diesen Stellen bedenkenlos abgesaugt und für ästhetische Verbesserungen an anderen Stellen genutzt werden, weshalb zusätzliche, körperfremde Einlagen, wie z. B. solche aus Silikon, nicht mehr notwendig sind.