Die Figur ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern ein gängiges Thema. Die meisten Menschen träumen von einer perfekten Figur mit makellosen Proportionen, wollen aber gleichzeitig nicht auf ihre Lieblingsgerichte verzichten, wozu meistens unter anderem Schokolade, Kuchen und andere Süßigkeiten gehören.
Bekanntlich ist Zucker in großen Mengen aber sehr schlecht für die Figur, daher ist Abnehmen auch alles andere als ein Zuckerschlecken. Aus diesem Grund gibt es seit kurzem natürliche Süßstoffe auf dem Markt, die aus der südamerikanischen Steviapflanze gewonnen werden. Stevia verspricht sehr viel und macht vielen Menschen große Hoffnungen, endlich ihre Abhängigkeit von Zucker zu besiegen, ohne dabei auf Süßes verzichten zu müssen.
In der Vergangenheit haben zahlreiche kalorienfreie Zuckerersatzstoffe ebenfalls ihr Glück versucht, jedoch kamen sie nicht an den originalen Geschmack von Zucker heran. Zudem zweifeln Ärzte und Wissenschaftler immer noch an ihrer gesundheitlichen Unbedenklichkeit. Ebenfalls sind einige Zuckerersatzstoffe, wie zum Beispiel Aspartam, nicht hitzebeständig, was ihren Einsatzbereich stark verringert.
Stevia soll besser, natürlicher und gesünder sein als alle anderen Zuckerersatzstoffe, was die Hoffnung vieler Menschen auf eine erfolgreiche Diät ohne Verzicht auf Süßes wiederbelebt.
Es bleibt nur die Frage: Ist Stevia tatsächlich eine Lösung vieler Diät-Probleme oder ist dieses Kraut letztlich nicht besser als jeder andere künstliche Zuckerersatz?
Die süßen Fakten
Für den süßen Geschmack von Stevia sorgen die Stevioside. Dieser Stoff ist tatsächlich extrem süß. Zum Vergleich: Stevioside haben die 300-fache Süßkraft der gleichen Menge an Kristallzucker. Leider haben aber auch die Steviapflanzen nicht den reinen Geschmack von Zucker, den wir Menschen so sehr lieben. Mit der Menge wird der Geschmack nur noch verstärkt und wird nicht ähnlicher zur Süße des Zuckers.
Dafür sind Stevioside aber sehr hitzebeständig und können deshalb – im Gegensatz zu den meisten anderen kalorienarmen Zuckerersatzstoffen – so vielseitig eingesetzt werden wie der Zucker selbst.
Leider haben die aus der Steviapflanze gewonnenen Süßstoffe gleichzeitig einen bitteren Beigeschmack. Dieser fällt bei normalen Mengen des Stoffes zwar nicht auf, kommt bei großen Mengen jedoch umso stärker zur Geltung. Das stört selbstverständlich bei der Zubereitung von größeren Mengen an Süßspeisen.
Trotz des leichten bitteren Beigeschmacks sind sich die Testpersonen nicht einig: Ein Teil der Testpersonen bewertete die mit Stevia gesüßten Speisen etwas besser als die mit Zucker versetzten, ein Teil gab aber an die mit Zucker hergestellten Speisen besser zu finden als die mit Stevia hergestellten.
Zur Zeit kann man lediglich die aus den Steviapflanzen isolierten Stevioside zum Süßen von Speisen benutzen und nicht die getrockneten Blätter der Pflanze selbst, denn diese gelten nach EU-Recht noch als “Novel Food” und müssen zunächst ein aufwendiges Zulassungsverfahren bestehen, bevor sie auf den Markt kommen dürfen.
Nichts Neues und dennoch ein kleines Rätsel
Die Steviapflanze ist keineswegs eine neue Entdeckung der Menschheit. Bereits seit Jahrhunderten benutzen die Ureinwohner Brasiliens und Paraguays die Blätter der Pflanze zum Süßen ihrer Mahlzeiten. Auch in Japan ist der Stoff aus der Pflanze länger bekannt und wird seit den 70er Jahren verwendet.
Obwohl es einige Studien gibt, bei denen Hinweise auf eine möglicherweise krebsfördernde und die männliche Fruchtbarkeit hemmende Wirkung auftauchten, gelten Stevioside laut Lebensmittelchemikern als unbedenklich und sicher. Die Tests wurden mit Steviadosen durchgeführt, die viel höher waren als die in der Küche üblichen und auch die Versuche, die Ergebnisse aus dem Labor durch weitere Tests zu bestätigen, scheiterten.
Daher kann man davon ausgehen, dass es keine negativen gesundheitlichen Effekte bei Menschen gibt.
Dagegen gibt es weitere Studien, laut denen die Steviapflanzen sogar positive Wirkungen auf die Gesundheit haben sollen. Von einer Anti-Krebs-Wirkung, einer Blutdruck senkenden Wirkung und von Karienschutz ist die Rede. Diese Erkenntnisse bedürfen allerdings weiterer bestätigender Studien.
Auf jeden Fall ist Stevia eine hübsche Balkonpflanze, mit deren Blättern man – wenn man sich nicht vom EU-Recht stören lässt – seinen Tee gut süßen kann.
Ich habe schon eine Menge darüber gehört, aber selbst ausprobiert habe ich es noch nicht. Denke aber, dass ich es jetzt auch mal versuchen werde. Bin sehr gespannt, ob es mich auch überzeugen wird.